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 Mensch
               und
               Tier
               in
               der
               Geschichte
               Europas Alfred Kröner Verlag St Stuttgart Krön. Taschenausgabe Buchleinen ISBN: 3-520-34201-4 
 
 
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            Eine verhängnisvolle Affäre 
 Peter Dinzelbacher: Mensch und Tier in der Geschichte Europas 
 
 Von Christa Tamara Kaul - 2000 
 
 Die älteste Beziehung des Menschen ist die zum Tier. Für die Tiere hat sie ganz überwiegend nichts Gutes gebracht. Sie hat unterschiedliche Entwicklungsphasen durchlaufen und gestaltet sich immer wieder in unterschiedlichen Varianten. Haustier, Arbeitstier, Machtsymbol, Sportskamerad, Jagdobjekt, Fleischlieferant, Versuchskaninchen, Kuscheltier, Kind- und Partnerersatz - solche Bezeichnungen zeigen einige spezifische Beziehungskonstellationen auf. Fast zu allen Zeiten und in allen Erdteilen ist dabei eine hochgradig gespaltene Einstellung zu beobachten: hier die wenigen geliebten, gehätschelten Heimtiere, dort die Masse der weitgehend tierquälerisch ausgebeuteten und verbrauchten Nutztiere. 
 Wie sich diese uralte Affäre von der Vorgeschichte über die Antike bis zu unserem nachindustriellen Zeitalter entwickelt hat, wurde von einem hochkarätigen Autorenteam unter Führung von Peter Dinzelbacher detailliert zusammengetragen. Der wissenschaftlich anspruchsvolle, aber dennoch allgemeinverständlich geschriebene Band bietet einen systematischen Überblick über die Entwicklung des Mensch-Tier-Verhältnises in Europa. Für jede historische Epoche werden zunächst die materiellen Aspekte "Nahrung und Jagd", "Arbeitskraft", "militärischer Gebrauch" und "Vergnügen" behandelt. Hierauf folgen mentalitätsgeschichtliche Ausführungen zum Tier in Religion und Philosophie, in Literatur, bildender Kunst, Musik und in der Wissenschaft. Ein Register der behandelten Tiere sowie ein Orts- und Namenregister erleichtern den gezielten Zugriff auf einzelne Aspekte und machen den Band zusammen mit dem ausführlichen Literaturverzeichnis zu einem Standard-Kompendium der Kulturgeschichte von Mensch und Tier. 
 Detaillierte Rezension auf Anfrage (kostenpflichtig) 
 
 
				
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 Die Vernunft ist im Gedankengang von Descartes (1596 - 1650) das Einzige, was uns zu Menschen macht und von den Tieren unterscheidet. Und bei dieser Vernunft gibt es, wie der Philosoph mit Nachdruck betonte, nicht wie bei den Akzidentien ein Mehr oder Weniger; man besitze sie ganz oder gar nicht. Die Tiere haben damit, so Descartes weiter, nicht weniger Verstand als die Menschen, sondern "gar keinen, und es ist die Natur, die in ihnen je nach der Einrichtung ihrer Organe wirkt, ebenso wie offensichtlich eine Uhr, die nur aus Rädern und Federn gebaut ist, genauer die Stunden zählt und Zeit messen kann als wir mit all unserer Klugheit". .... Die kategorische Absetzung des Menschen vom Tier und Interpretation des Tieres als Maschine resultieren freilich aus der rigorosen ontologischen Dichotomie von res cognitans (Verstand) einerseits und res extensa (ausgedehntes Ding) andererseits sowie aus der Reservierung der unsterblichen Seele für den Menschen. (Diese rein mechanistische Sichtweise ist die Grundlage dafür, dass Tiere bis vor kurzem noch auch in unserer Gesetzgebung als Sachen angesehen wurden und dementsprechend behandelt werden durften. Anm. d. Autorin) 
 
				
				 
 
 
				
				 
 
 
 
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© Christa Tamara Kaul