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Erica Fischer: Das kurze Leben der Jüdin Felice Schragenheim "Jaguar"

Berlin 1922 - Bergen-Belsen 1945. Mit Reproduktionen und Fotos von 

Christel Becker-Rau, Sonderformat. dtv, 2002, ISBN: 3-423-30861-3 

 

 

 

 

 

 

 

Eine verbotene Liebe

 

 

Erica Fischer:  Das kurze Leben

 

 

der Jüdin Felice Schragenheim "Jaguar"

 

 

Von Christa Tamara Kaul     -     2002

 

"Aimée und Jaguar", die dokumentarische Erzählung von Erica Fischer, und der darauf basierende gleichnamige Film haben Felice Schragenheim "Jaguar" bekannt gemacht. Nun hat die Autorin in Anlehnung an eine von ihr konzipierte Ausstellung einen Band herausgegeben, in dem sie mit einer Fülle von Wort- und Bildmaterial die Geschichte der lesbischen Jüdin Felice Schragenheim, die bis zu ihrer Deportation im Sommer 1944 in Berlin lebte, anschaulich macht.

 

Die zahlreichen Dokumente, Fotos, Schulzeugnisse, Ausweise, Behördenkorrespondenz, aber auch Gedichte sowie Briefe und Postkarten aus den Lagern, stammen überwiegend aus dem Besitz der vierfachen "arischen" Mutter Lilly Wust alias Aimée, der letzen Liebe von Felice "Jaguar". 

 

Ausführliche Rezension auf Anfrage!

 

 

Textauszug: "Als ich sie das erste Mal sah in diesem kleinen komischen Café am Winterfeldplatz, hatten wir eine ungewollte, seltsam traurig und fremde Unterhaltung miteinander. Ich hatte sie bereits aus der Ferne gesehen und sah jetzt ihr Gesicht. Schöne Augen hatte sie und einen faszinierend großen herben Mund. Felice oder so ähnlich hieß sie. Ich wagte einfach nicht, sie nach ihrem Namen zu fragen, weil es mir sinnlos erschien, in dieser Stunde nach Namen und Adresse zu fragen. Trotzdem bemerkte ich, dass sie wohl darauf wartete. Das Gespräch fing so belanglos an. Sie hatte sich die Zeitung vom Haken geholt, und mich wurmte es, dass sie diese blöde Goebbels-Seite-Durchhaltepropaganda-Verse las, dass ihr nichts Besseres einfiel an diesem Abend. Und fast wäre ich schon gegangen, wenn sie nicht plötzlich das Papier zusammengefaltet hätte und mich fragte, ob ich Stella kenne. Die Überraschung war groß. Stella war das rothaarige Mädchen, das am meisten gefürchtet wurde. Sie zeigte die untergetauchten Juden an und bekam dafür lebenslänglich Freiheit.  ........"

(Elenai P. Ende der 50er Jahre über Felice Schragenheim)

 

Autorenportrait:  Erica Fischer wurde 1943 in St. Albans, England, geboren wohin die Eltern nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland 1938 emigriert waren.1948 kehrten sie mit ihren beiden Kindern nach Wien zurück, wo Erica Fischer später am Dolmetschinstitut der Universität Wien studierte. Anfang der 70er Jahre wurde sie zu einer der Gründerinnen des österreichischen Feminismus und nahm als Aktivistin, Theoretikerin und Rednerin an unzähligen Veranstaltungen und Demonstrationen teil. Sie ist Mitbegründerin der feministischen Zeitschrift "AUF - Eine Frauenzeitschrift" und der Buchhandlung "Frauenzimmer", beides Projekte, die es immer noch gibt. Seit Mitte der 70er Jahre arbeitet sie als Autorin für verschiedene Medien. Seit 1988 lebt sie als freie Autorin, Buchübersetzerin und Journalistin in der Bundesrepublik Deutschland, zuerst in Köln, seit Herbst 1994 in Berlin. Erica Fischer ist geschieden, hat keine Kinder. Sie besitzt die österreichische und die britische Staatsbürgerschaft.  www.erica-fischer.de     >> zurück zum Anfang

 

Erica Fischer: Das kurze Leben der Jüdin Felice Schragenheim "Jaguar", Berlin 1922 - Bergen-Belsen 1945. Mit Reproduktionen und Fotos von Christel Becker-Rau, zahlreiche schwarz-weiß Abbildungen, Sonderformat. dtv, 2002, ISBN: 3-423-30861-3

 

www.dtv.de/shared/index.cfm

 

 

 

© Christa Tamara Kaul