Eine verbotene Liebe
Erica
Fischer: Das
kurze
Leben
der
Jüdin Felice
Schragenheim
"Jaguar"
Von
Christa
Tamara
Kaul - 2002
"Aimée und Jaguar", die dokumentarische Erzählung von Erica
Fischer,
und
der
darauf
basierende
gleichnamige
Film
haben
Felice
Schragenheim
"Jaguar"
bekannt
gemacht.
Nun
hat
die
Autorin
in
Anlehnung
an
eine
von
ihr
konzipierte
Ausstellung
einen
Band
herausgegeben,
in
dem
sie
mit
einer
Fülle
von
Wort-
und
Bildmaterial
die
Geschichte
der
lesbischen
Jüdin
Felice
Schragenheim,
die
bis
zu
ihrer
Deportation
im
Sommer
1944
in
Berlin
lebte,
anschaulich
macht.
Die
zahlreichen
Dokumente,
Fotos,
Schulzeugnisse,
Ausweise,
Behördenkorrespondenz,
aber
auch
Gedichte
sowie
Briefe
und
Postkarten
aus
den
Lagern,
stammen
überwiegend
aus
dem
Besitz
der
vierfachen
"arischen"
Mutter
Lilly
Wust
alias
Aimée,
der
letzen
Liebe
von Felice
"Jaguar".
Ausführliche
Rezension
auf
Anfrage!
Textauszug: "Als
ich
sie
das
erste
Mal
sah
in
diesem
kleinen
komischen
Café
am
Winterfeldplatz,
hatten
wir
eine
ungewollte,
seltsam
traurig
und
fremde
Unterhaltung
miteinander.
Ich
hatte
sie
bereits
aus
der
Ferne
gesehen
und
sah
jetzt
ihr
Gesicht.
Schöne
Augen
hatte
sie
und
einen
faszinierend
großen
herben
Mund.
Felice
oder
so
ähnlich
hieß
sie.
Ich
wagte
einfach
nicht,
sie
nach
ihrem
Namen
zu
fragen,
weil
es
mir
sinnlos
erschien,
in
dieser
Stunde
nach
Namen
und
Adresse
zu
fragen.
Trotzdem
bemerkte
ich,
dass
sie
wohl
darauf
wartete.
Das
Gespräch
fing
so
belanglos
an.
Sie
hatte
sich
die
Zeitung
vom
Haken
geholt,
und
mich
wurmte
es,
dass
sie
diese
blöde
Goebbels-Seite-Durchhaltepropaganda-Verse
las,
dass
ihr
nichts
Besseres
einfiel
an
diesem
Abend.
Und
fast
wäre
ich
schon
gegangen,
wenn
sie
nicht
plötzlich
das
Papier
zusammengefaltet
hätte
und
mich
fragte,
ob
ich
Stella
kenne.
Die
Überraschung
war
groß.
Stella
war
das
rothaarige
Mädchen,
das
am
meisten
gefürchtet
wurde.
Sie
zeigte
die
untergetauchten
Juden
an
und
bekam
dafür
lebenslänglich
Freiheit.
........"
(Elenai
P.
Ende
der
50er
Jahre
über
Felice
Schragenheim)
Autorenportrait:
Erica
Fischer
wurde
1943
in
St.
Albans,
England,
geboren
wohin
die
Eltern
nach
dem
Anschluss
Österreichs
an
Nazi-Deutschland
1938
emigriert
waren.1948
kehrten
sie
mit
ihren
beiden
Kindern
nach
Wien
zurück,
wo
Erica
Fischer
später
am
Dolmetschinstitut
der
Universität
Wien
studierte.
Anfang
der
70er
Jahre
wurde
sie
zu
einer
der
Gründerinnen
des
österreichischen
Feminismus
und
nahm
als
Aktivistin,
Theoretikerin
und
Rednerin
an
unzähligen
Veranstaltungen
und
Demonstrationen
teil.
Sie
ist
Mitbegründerin
der
feministischen
Zeitschrift
"AUF
-
Eine
Frauenzeitschrift"
und
der
Buchhandlung
"Frauenzimmer",
beides
Projekte,
die
es
immer
noch
gibt.
Seit
Mitte
der
70er
Jahre
arbeitet
sie
als
Autorin
für
verschiedene
Medien.
Seit
1988
lebt
sie
als
freie
Autorin,
Buchübersetzerin
und
Journalistin
in
der
Bundesrepublik
Deutschland,
zuerst
in
Köln,
seit
Herbst
1994
in
Berlin.
Erica
Fischer
ist
geschieden,
hat
keine
Kinder.
Sie
besitzt
die
österreichische
und
die
britische
Staatsbürgerschaft.
www.erica-fischer.de
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Anfang
Erica
Fischer:
Das
kurze
Leben
der
Jüdin
Felice
Schragenheim
"Jaguar",
Berlin
1922
-
Bergen-Belsen
1945.
Mit
Reproduktionen
und
Fotos
von
Christel
Becker-Rau,
zahlreiche
schwarz-weiß
Abbildungen,
Sonderformat.
dtv,
2002,
ISBN:
3-423-30861-3
www.dtv.de/shared/index.cfm