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Der Drang zum Bekenntnis

 

 

Beichten in Zeiten des Internets

 

 

Christa Tamara Kaul     -      Erschienen am 31.12.2006 bei Telepolis >>>

 

 

Ob es an den Papstbesuchen lag oder eher am bekennenden Blechgetrommel eines Günter Grass – unversehens wurde 2006 die Beichte wieder ein Thema, auch und gerade in etlichen Medien. Da war zu hören und zu lesen, dass sie eine Renaissance, gar eine neue Hochkonjunktur erlebe. Füllen sich also tatsächlich die Beichtstühle wieder?

Sünde, Beichte, Schuld und Sühne – nicht gerade angesagte, coole Themen. Und das seit Jahrzehnten nicht, eher werden sie verteufelt, belächelt oder schlicht ignoriert. Selbst viele Katholiken, zur deren religiösem Selbstverständnis das Beichten “eigentlich dazu gehört“, haben dem traditionellen Beichtstuhl weitgehend den Rücken gekehrt, und zwar auch dann, wenn sie ansonsten keineswegs kirchenfern sind. Geistliche bedauern das, die
Statistiken der Deutschen Bischofskonferenz  bestätigen es mehr oder minder, auch wenn gezielt beichtspezifische Daten nicht erhoben werden. Wo und wie also wurde der angeblich spektakuläre Trend der neuen Beichtlust ausgemacht?

Promibeichte als Bußspektakel

Als Zeugen werden von den Proklamateuren einer neu aufgekeimten Bußfertigkeit in erster Linie Promis angeführt, Leute wie Günter Grass, Bill Clinton oder Boris Becker, die in den letzten Jahren alle öffentliche Geständnisse abgelegt haben. Und diese Prominentenreihe lässt sich noch weiter fortsetzen, etwa mit Jörg Immendorf, Kate Moss oder Michel Friedman. Selbst Eva Hermans „Eva-Prinzip“ wurde schon als Beichte apostrophiert. Nun, es stimmt ja zweifellos, dass sie alle Verfehlungen zugegeben haben. Aber waren das Beichten?

 

Es sei einmal vernachlässigt, dass sie nicht einer transzendenten Instanz gegenüber bekannten, sondern die breite Öffentlichkeit um kollektives Verständnis angerufen haben. Doch bleibt die Frage: Hatten sie überhaupt eine andere Wahl, waren das Bekenntnisse, die auf eigener Einsicht und aufrichtiger Reue beruhten, die auch ohne erdrückende Beweismaterialien und die noch zu erwartenden öffentlichen Verfehlungsnachweise abgelegt worden wären, wie es eine echte Beichte verlangt? Oder waren da nicht mehr oder minder Geständnisse erpresst, mediengerechte Canossagänge und aufwändige Bußspektakel von hohem Marketingwert inszeniert worden, mit denen an Einfluss und Reputation zu retten versucht wurde, was noch zu retten war, als nichts Anderes mehr ging?

Grass’ Memoiren boten den letztmöglichen Zeitpunkt, die bisher verschwiegene SS-Vergangenheit selbst zu bekennen, bevor es danach nur noch ein den Nachruhm fundamental beschädigendes Aufdecken durch Dritte geben konnte. Schlimmer noch, wetterte Peter Handke, Art und Zeitpunkt des der Buchveröffentlichung voran gegangenen Geständnisses sei so selbstgerecht und gedrechselt „wie Grass selbst seit 50 Jahren“: es sei „böser, selbstgerechter Formalismus“ gewesen. Auch Michel Friedmans Beichtinszenierung erschien der verblüfften Medienöffentlichkeit kaum mehr als ein kalkulierter Theaterdonner.

Das bloße Aussprechen von Verfehlungen als Akt erlösender Befreiung

Ob Bekenntnisse dieser Art mehr sind als Marketingaktionen, ob sie tatsächlich auf eigener Einsicht und echter Reue beruhen, lässt sich nicht wirklich sagen, es muss immer dann im Unklaren bleiben, wenn offenkundige, öffentlich gemachte Beweislast nichts anderes mehr zulässt als ein sich Herauswinden zur Rettung des persönlichen oder beruflichen Status. Allerdings dürfte diese Fragestellung die Betroffenen auch nicht übermäßig belastet haben, denn in jedem Fall wurde durch ihr Bekennen der öffentliche Druck gemildert. Das bloße Aussprechen von Schuld kann schon etwas Befreiendes haben und, wenn nicht Erlösung, so doch Erleichterung bringen.

All die Offenbarungen von Grass, Friedman und Co. taugen also als Beweis für eine Renaissance der Beichte herzlich wenig. Und dennoch stimmt es: Der Drang zum Bekenntnis ist erkennbar vorhanden, Beichtgespräche sind tatsächlich immer noch gefragt oder werden erneut gesucht. Es wird Erleichterung durch das Eingeständnis von Schuld gesucht. Das allerdings immer seltener in den klassischen Beichtstühlen, stattdessen immer häufiger im Internet. Was allenfalls auf den ersten Blick verwundern kann.

Denn für die allermeisten Menschen ist eine Beichte, sei sie christlich fundiert oder säkular und umgangssprachlich verstanden, kein Spektakel fürs Publikum, sondern ein Geschehen im Schutzraum der Vertraulichkeit, das unter vier Augen oder sogar anonym stattfindet. Es weist gewisse Parallelen zur rechten Form des Fastens auf. "Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest, und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der auch das Verborgene sieht." (Matthäus 6:16,17,18)

Und genau das ist der Punkt. Was das Verborgensein als Schutzraum angeht, da kommt die Anonymität des Internets dem Schamgefühl, das mit einem Schuldbewusstsein meistens einhergeht, barmherziger entgegen als alles andere. Sie befördert die selbst befreienden Akte der Seelenhygiene. Folglich ist die Online-Beichte, seit die Möglichkeiten der Internetseelsorge erkannt worden sind, ein virulentes Thema, das sich eine Vielzahl digitaler Bahnen gebrochen hat, stille und ernsthafte ebenso wie laute und spektakuläre. Eher unter die Rubrik Spektakulär ist der rasante Erfolg des im August 2006 in den USA gestarteten Beichtportals „
MySecret.TV“ einzuordnen.

Namen werden dort nicht genannt, die Geständnisse nur nummeriert unter achtzehn, praktischerweise vorgegebenen Kategorien, etwa Sexualität, Ehe, Missbrauch, Doppelleben, Spielsucht, Pornografie, Drogen- und Alkoholsucht, abgelegt. „Ich fühle mich die meiste Zeit einsam und traurig, aber wenn ich mit anderen zusammen bin, tue ich so, als wäre mein Leben großartig und als hätte ich es vollkommen im Griff“, klingt beispielsweise ein trauriges Bekenntnis unter der Rubrik „Lügen“. Und direkt darunter gesteht ein junges Mädchen: „Fast alle glauben, dass ich noch Jungfrau sei, aber ich hatte vorehelichen Sex mit einem anderen Mädchen.“ Kurze Schuldbekenntnisse der eher harmlosen Art, auch wenn sie subjektiv möglicherweise zu heftigen Gewissensnöten führen, zwei in einer mittlerweile hoch getürmten Flut von Geständnissen. Klare Problemschwerpunkte liegen, wen wundert’s, in den Bereichen Beziehung und Sexualität. Unter ihnen finden sich aber auch Kaliber, bei denen beim Lesen dann doch der Atem stockt, weil die Grenze zur Kriminalität bisweilen überschritten zu sein scheint.

Eingerichtet wurde „MySecret.TV“ von dem Enddreißiger Craig
Groeschel,  Prediger und Leiter der noch jungen, kleinen kirchlichen Gemeinschaft „Lifechurch“ im US-Bundesstaat Oklahoma, der zunächst nur seinen Gemeindemitgliedern einen anonymen „Beichtstuhl“ bieten wollte. Knapp 2.000 Geständnisse sammelten sich schon in den ersten beiden Monaten an, ständig kommen neue dazu, mittlerweile nicht nur mehr aus seiner Gemeinde. Damit hatte er nach eigener Aussage nicht gerechnet. Allerdings – außer den Kommentaren anderer Nutzer dieser Internetseiten erhalten die „Sünder“ keinen Beistand, eine begleitende Kommunikation mit dem Seelsorger findet nicht statt.

Mag sein, dass hier eine gute Portion Voyeurismus im Spiel ist, dieser, wenn nicht gezielt bezweckt, so doch zumindest mit bedient wird. Nicht zuletzt die Gestaltung der Seite mit der Schlüssellochperspektive weckt den Verdacht. In jedem Fall aber spricht die Anonymität dieses Online-Sündenregisters eher für die Aufrichtigkeit und Authentizität der Aussagen – und eröffnet darüber hinaus soziokulturelle Einblicke in die Befindlichkeiten und Verhaltensmuster von Teilen der amerikanischen Gesellschaft. Inwieweit diese als typisch für ein allgemeines menschliches oder zumindest westliches Sündenbabel gelten können, müsste einmal soziologisch aufgearbeitet werden.

Mausklick statt Kniefall?

Deutlich anders präsentieren sich dagegen die speziellen Internetangebote der beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland, etwa die
Telefonseelsorge und etliche andere spezifische Offerten.  Hier wird auf Information und vor allem auf den Dialog gesetzt. Was dann nicht selten die in die Jahre gekommene Frage reanimiert, die da heißt: „Computer statt Pfarrer, Mausklick statt Kniefall?“ Diesen Eindruck versuchen zumindest diverse Beicht-Blogs und virtuelle Beicht-Häuser zu erwecken, wobei sich allerdings die meisten von ihnen dem Subjekt satirisch oder pornographisch nähern. Doch die Frage, so oder ähnlich immer mal wieder auf dem Grenzgrat zwischen Lachsalve und Weltuntergangsjammer zitiert, klingt zwar ganz witzig, stellt sich aber gar nicht, jedenfalls nicht für die beiden großen christlichen Konfessionen. Schließlich hat man seit Jahrhunderten Routine im Umgang mit den Medien der jeweiligen Zeit. Tempora mutantur, nos et mutamur in illis.

Das Netz der Netze wird nicht als Konkurrenz, auch nicht als Ersatz, sondern als Kommunikationserweiterung verstanden, sprich „City-Pastoral im Internet, d.h. persönliche Kommunikation auf direktem Weg“. So sieht man es mit großer Selbstverständlichkeit im Funcity-Kirchenteam, einem von vielen kirchlichen Online-Angeboten, das aber in seiner Art bis heute singulär geblieben ist. Hier wird auf die Kommunikation im Chat oder per E-Mail gesetzt, und darin hat man bereits ein beachtliches Maß an Erfahrung. Denn bereits 1998 ließ sich das Bistum Hildesheim mit der „Einweihung“ von
St. Bonifatius auf das Experiment einer virtuellen Internet-Kirche mit „echten“ Seelsorgerinnen und Seelsorgern, „mit katholischem Profil und ökumenischer Ausrichtung“ ein. Sie wurde in der ein Jahr zuvor als Medien-Cross-Over für die Hörer von privaten Hörfunksendern Norddeutschlands gegründeten virtuellen Stadt Funcity  errichtet, in der sich nach Selbstaussage etwa 40.000 „Einwohnerinnen“ und „Einwohner“ tummeln und die Ähnliches bereithält wie „normale“ Kommunen: Pressehaus, Versicherungen, Börse, Rathaus und eben auch eine Kirche.

Neben den regelmäßigen Chatrunden nutzen die Besucher vor allem das virtuelle Pfarrhaus, in dem etwa 20 „echte“ Seelsorgerinnen und Seelsorger „wohnen“, an die per E-Mail grundsätzlich alle Anliegen herangetragen werden können. Anonymität auf der Seelsorgerseite, davon sind alle Beteiligten überzeugt, vermindert die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen ganz erheblich. Deshalb werden alle mit Kurztext und Bild vorgestellt, zeigen also bewusst ihr Gesicht, da das den Suchenden erleichtert, eine passende Ansprechperson zu finden. Die Fragenden hingegen dürfen, wenn sie es möchten, sich „verstecken“ und anonym bleiben.

Es sind überwiegend existentielle Fragen, die da zur Sprache kommen und die sonst vielfach ungestellt bleiben würden, weil sie keinen anderen Adressaten finden, so Norbert Lübke, Leiter des Fachbereichs Jugendpastoral. Die Intensität der Kontakte ist sehr unterschiedlich und schwankt zwischen mehreren Mails pro Woche und zwei pro Monat. Zwar gibt es keine kontinuierliche Statistik, sondern nur ab und zu Stichproben, doch das Bedürfnis nach Aussprache ist evident und wächst. So hat Lübke für das vierte Quartal 2005 rund 1.000 Mails gezählt, die von den Seelsorgerinnen und Seelsorgern geschrieben wurden, und das entspricht ungefähr auch dem aktuellen Durchschnitt – bei leicht zunehmender Tendenz. Die Anfragen kommen aus allen Richtungen, von kirchendistanzierten oder glaubensfernen Menschen ebenso wie von kirchlich Engagierten. „Wichtig für alle ist: Räumliche Distanz macht persönliche Nähe möglich.“

Männer beichten gerne online

Wird dort gebeichtet? Ja und Nein. Je nach Verständnis. Wenn unter Beichte, wie umgangssprachlich üblich, der Wunsch nach Aussprache verstanden wird, dann wird da viel gebeichtet. Wenn dagegen das kirchliche Verständnis von Beichte, also die Spendung eines Sakramentes und damit die Lossprechung von Sünden gemeint ist, dann ist genau an diesem Punkt die Grenze der Internetseelsorge erreicht, und die ist klar: persönlicher Zuspruch und Lebenshilfe ja; Beichte nein. Denn Sakramente sind grundsätzlich an die persönliche Anwesenheit des Spenders und des Empfängers am selben Ort gebunden, weshalb es die „klassische“ Beichte nur "live" gibt. Aber: „Die Leute wollen meist gar keine Absolution, sondern jemanden, der endlich einmal zuhört", erkannte schon vor Jahren Stefan Lampe, einer der ersten Funcity-Geistlichen. Und: „In den Mails berichten die Leute von Sachen, die ich so im Beichtstuhl nicht mehr zu hören bekomme.“

Das hat sich in den acht Jahren, die St. Bonifatius nun besteht, nicht viel verändert. Wichtig ist für Pfarrer Martin Tenge, derzeit Leiter des Funcity-Pastoralteams, dass sehr viele junge, kirchendistanzierte Menschen das Angebot annehmen. Auffallend, aber nicht wirklich überraschend ist dabei, dass Männer im kirchlichen Cyberspace deutlich stärker vertreten sind als in den realen Kirchenbänken. Doch die Themen unterscheiden sich wenig, sowohl bei Kirchenfernen als auch bei religiös Engagierten, sowohl im persönlichen Beichtgespräch als auch im Chat, bei Männern wie bei Frauen, nahezu immer geht es um Beziehung, Ehe, Familie, Selbstannahme, Abhängigkeiten, Generationskonflikt und Sexualität. „Ich kann bei der Thematik“, so Tenge, „keine Differenzierung zwischen Beichtstuhl und Internet erkennen. Wohl aber bei der Art, die Themen anzugehen. Menschen im Beichtchat sind durch ihre noch klarere Anonymität meistens offener und direkter als im realen Beichtstuhl.“

Auf eines können sich die reuigen Sünder in jedem Fall verlassen: auf absolute Vertraulichkeit. Denn der reale Beichtstuhl ist und war, ebenso wie das persönliche Beichtgespräch, immer ein Ort der Intimität und Anonymität, ein Ort der absoluten Verschwiegenheit – selbst hohen Instanzen gegenüber. Und das gilt uneingeschränkt auch für Online-Geständnisse. Priester unterliegen dem absoluten Beichtgeheimnis, dürfen nichts aus Beichtgesprächen nach außen weiter geben, selbst bei Geständnissen von Verbrechen weder an Polizei noch Gerichte Auskünfte erteilen.

Renaissance der Beichte?

Es gibt das also offenbar tatsächlich – immer noch oder allem vordergründigen Zeitgeist zum Trotz neu erwacht – das Bedürfnis nach Beichte, den Drang zur Seelenhygiene. Allerdings, in die Beichtstühle hat es die reuigen Sünderscharen deshalb nicht massenhaft zurück getrieben. „Ich habe den Eindruck, dass es einen hohen Bedarf an persönlicher Aussprache und auch an Vergebung gibt, dass die Menschen aber nicht mehr die (traditionelle kirchliche) Beichte als den Ort sehen, wo dieses Anliegen umgesetzt werden könnte“, konstatiert Martin Tenge. Es herrscht viel Unbehagen an der institutionalisierten Beichte, das der Ordensgeistliche Anselm Grün schon vor Jahren einerseits auf deren Doppelgesichtigkeit zurückführte – hie Gericht, da Therapie – und andererseits auf eine in der Vergangenheit oft falsche Beichtpraxis mit einer zwanghaften Suche nach Sünden und künstlich „angequälter“ Reue.

Da lässt es sich viel leichter und ganz unproblematisch in die „offenen Arme des Internets“ sinken, wo den Suchenden Zuspruch und Lebenshilfe versprochen und vielfach auch geboten wird – in aller Unverbindlichkeit. Und diese Unverbindlichkeit, die bewusste Bindungslosigkeit ist ein sehr angesagtes, cooles Thema, schon seit längerem und wohl auch noch für geraume Zeit. Und ein ausgesprochen ambivalentes, wenn nicht sogar paradoxes Phänomen dazu. Denn einerseits ist ganz wesentlich sie es, die Unverbindlichkeit, die der oft berufenen Rückkehr des Religiösen im Wege steht. Religion kommt von religio, bedeutet also Bindung an Glaubenssätze, Überlieferung und Regeln und ist mehr als spirituelles Interesse. Weshalb es auch entgegen manchen Behauptungen bisher bei Jugendlichen in Deutschland eben keine kollektive Hinwendung zur Religion gegeben hat, wie der letzten
Shell-Jugendstudie zu entnehmen war.

 

Andererseits aber verunsichert genau diese Unverbindlichkeit besonders junge Menschen und sorgt für eine wachsende Aufmerksamkeit und Offenheit für spirituelle Themen. Ereignisse wie der Tod von Johannes Paul II., der Weltjugendtag und die verstärkt wahrgenommene Präsenz von Papst Benedikt XVI. boten und bieten dafür Anreize und Projektionsflächen. Folglich, so erlebt es das Funcity-Kirchenteam, „nimmt die Suche von jungen Menschen nach Sinn und Orientierung in ihrem Leben zu, was wohl auch damit zusammenhängt, dass in einer zunehmend differenzierter werdenden Welt die einfachen und monokausalen Welterklärungsmodelle nur am rechten und linken Rand politischer Überzeugungen noch ziehen. Der Wunsch, sich in dieser Welt zurecht zu finden, lässt Jugendliche aber auch Fragen der Religion, der religio, wieder deutlicher stellen als noch vor, sagen wir, zehn Jahren.“

 


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© Christa Tamara Kaul