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Glaube und Identität
Der Weg, die Wahrheit und das
Leben
von Christa Tamara Kaul -
September 2018
Identität – wohl jedem Menschen ist eine zu
eigen. Aber sie zu definieren, ist alles andere
als einfach. Der von vielen Seiten heillos
übertriebene Wirbel um das Scheitern der
deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-WM
2018 zeigte einmal mehr, wie schwierig es mit der
nationalen Identität sein kann. Und wie ist es
um eine christliche Identität bestellt?
Aktive Jesusnachfolge, Demut und Freude sind für
Papst Franziskus die wesentlichen Aspekte, die
die christliche Identität charakterisieren.
Entscheidendes Merkmal ist für ihn, aktives
„Zeugnis“ abzulegen und nicht nur die „schönen
Ideen“ des Christentums zu loben. Gehen, und
zwar gehen über die Schwierigkeiten hinaus, sei
ein Wesensmerkmal christlicher Identität. „Man
kann nicht an einen Christen denken, der stehen
bleibt: ein Christ, der stehen bleibt, ist in
seiner christlichen Identität krank... Geht
hinaus in die ganze Welt und verkündet allen das
Evangelium.“ Dies allerdings in aller Demut (Lk
10,3). Denn der Christ sei ein Lamm, und müsse
die Demut als Wesensmerkmal unbedingt bewahren.
Demut, die zunehmend aus der Mode gekommen ist,
sei allerdings nicht mit Dummheit zu verwechseln
und bedeute keineswegs Wehrlosigkeit. Ein Lamm
zu sein, heiße zwar demütig, aber nicht dämlich
sein: „Denken wir an David, als er gegen die
Philister kämpfen musste: sie wollten ihm die
Rüstung Sauls anlegen, und er konnte sich
(darin) nicht bewegen“. Auf diese Weise sei er
nicht er selbst und nicht demütig gewesen. Doch
mit seiner eigenen bescheidenen Waffe, der
Steinschleuder, habe er am Schluss den Kampf
gewonnen. Und wie die Demut gehöre auch die Freude
unabdingbar zum Christlichen. Christen sollten
Menschen sein, „die voller Freude den Herrn
kennen und den Herrn bringen“. Jene aber, „deren
Tempo ein ‚Adagio lamentoso’ ist, die immer …
über alles klagen, ganz traurig sind… sie tun
weder dem Herrn noch der Kirche einen Gefallen.“
Aber auch die Sünde sei Teil unserer Identität:
„Wir sind Sünder, doch Sünder mit dem Glauben an
Jesus Christus“ und damit durch ihn in einer
„Identität, die uns von Gott geschenkt worden“
sei.
Dieser Beitrag erschien zuerst im ökumenischen Magazin IM TEAM Nr. 36
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© Christa Tamara Kaul