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Wellness, Wellness über alles

 

 

Zauberformel zwischen Spaßgesellschaft und Alterspyramide

 

 

Von Christa Tamara Kaul

 

 

Ein Ausweichen ist kaum möglich, selbst das Ignorieren fällt schwer. Wohin man sich auch wendet, es scheint omnipräsent zu sein: Wellness, das Zauberwort des zeitgeistigen Wohlfühlkults. Unwillkürlich stellen sich Assoziationen ein zu Wohlbehagen, Gesundheit, „Gut-drauf-Sein“, zu Lebensfreude. Dazu gesellen sich Vorstellungen von Vitalität, Leistungskraft, positiver Ausstrahlung und gelungener Lebensgestaltung. Meist entstehen im Kopf sofort auch Bilder attraktiver, lässiger und gutaussehender Menschen, Bilder von “Winner-Typen“ eben, und dazu der Wunsch, selbst in irgendeiner Form an dieser Wohlfühl-Welt teilzuhaben.

 

Der Begriff gehört mittlerweile zu den wichtigsten Ingredienzien der audiovisuellen Alchimistenküchen von Werbeagenturen und Consultingfirmen. Die Kosmetik- und die Tourismusbranche kommen ohne ihn nicht mehr aus, Hotelketten, Kongresszentren und Kureinrichtungen sowieso nicht. Ganze Zeitschriften widmen sich diesem Überthema. Fernsehsender, Volkshochschulen und längst auch Akademien und Einrichtungen der kirchlichen Erwachsenenbildung führen entsprechende Angebote in ihrem Programm. Wellness ist einfach „mega-trendy“.

 

Und was "trendy" ist,  ist automatisch auch ein enormer Wirtschaftsfaktor. Das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage (und eben auch Nachfrage und Angebot) lässt sofort markwirtschaftliche Mechanismen anspringen und greifen. Folgerichtig hat modernes Marketing den Wellness-Begriff nicht nur längst besetzt, sondern auch mächtig aufgebläht. Er klingt gut und lässt sich für alle möglichen (und ebenso unmöglichen bis schwachsinnigen) Situationen und Produkte nutzen. So wirbt, um völlig willkürlich zwei Beispiele herauszugreifen, eine Firma für die Preiswürdigkeit ihrer Wasserbetten mit dem Slogan: „Wellness nicht nur für Ihren Rücken, sondern auch für Ihren Geldbeutel!“ und ein „Magazin für Literatur und Wellness“ pokert schlichte Garten- und Wildkräuter als „Wellness-Kick“ hoch.

 

Was aber verbirgt sich hinter diesem anscheinend Allheilung versprechenden Synonym tatsächlich, und was hat diesen Trend gerade in unserer Zeit so beflügelt? Es ist ja nicht neu und überrascht auch keineswegs, dass Menschen sich wohlfühlen möchten. Tiere übrigens auch. Eine schnurrende Katze ist wohl das Sinnbild des Wohlbehagens schlechthin. Der Wunsch nach Wohlbefinden entspricht nicht nur menschlichen Grundbedürfnissen, er ist schon im Tierreich vorhanden und dürfte damit noch älter als die Menschheit selbst sein. Warum dann gerade jetzt die überschwappende Wellness-Welle? Sind das offensichtlich lebensimmanente Urbedürfnis nach Wohlbefinden und das aktuelle Wellness-Verständnis deckungsgleich oder gibt es Unterschiede?

 

Der Schlüssel für das Verständnis von Sinn und Unsinn der aktuellen Entwicklung liegt in der Entstehung des Wortes „Wellness“.

 

Ausführlicher Beitrag auf Anfrage

 

 

 

© Christa Tamara Kaul